Ja, leider aussichtslos…

Ich zitiere: “An Regeln und Umfeld-Bedingungen für den OLC wird sich jedoch nichts ändern.
Insbesondere verweisen wir in deinem Fall auf die OLC-FAQ 1.13:
Der OLC Server bricht die Wertung des Fluges ab, durch manuelles Korrigieren von Beginn und/oder Ende des antriebslosen Fluges lässt sich dieses nicht ändern.
Der OLC Server unterbricht die Auswertung der Flugdatei. Im OLC-Barogramm ist nur der Teil des Fluges sichtbar, welcher gewertet wurde.
Möglicher Grund A: Es liegt ein Loggerintervall / Aufzeichnungslücke (recording gap) von mehr als 60 Sekunden vor. Maximal ist lt. IGC ein Loggerintervall von 60 Sec. erlaubt.
Möglicher Grund B: Es liegt ein Rücksprung (clock jump) in der Zeitaufzeichnung vor. Laut IGC müssen die Zeitaufzeichnungen chronologisch fortlaufend erfolgen.
Beide Fehler können nicht mit einer manuellen Korrektur von Beginn und/oder Ende des antriebslosen Fluges behoben werden.”

Mein Kommentar: Man müsste halt mit dem “OLC-Server” reden können, aber der ist eingenständig und hat wahrscheinlich schon künstliche Intelligenz!

Wen es näher interessiert, es wird auf Segelflug.de viel diskutiert. Ein deutliches Zeichen ist wohl, dass scheinbar der DAEC die Zusammenarbeit mit dem OLC aufgekündigt hat und eine eignene Plattform schaffen will. Wahrscheinlich ist es auch richtig, wenn so eine Plattform nicht in privater Hand liegt, sondern von einem Verband betreut bzw. beaufsichtigt wird. Unsere Österreichischen Nachbarn machen das schon länger so.

Abschließende Bewertung der Aufzeichnungsunterbrechungen.

So, jetzt habe ich mich genau aufklären lassen, hatte aufschlussreichen Kontakt mit Reiner Rose vom OLC, Lothar Dittmer von Seeyou Deutschland und Urban Mäder von Flarm.
Das Resümee:
Der OLC, Reiner Rose, beruft sich auf eine FAI/IGC-Regel wonach ein Flug ungültig wird, wenn die Unterbrechung mehr als eine Minute dauert. Früher war der Wert mal fünf Minuten, da gab es keine Probleme. Der OLC testet aber jetzt die IGC-Datei mit eine Minute? Der Urban Mäder von Flarm sagt mir, dass praktisch kein gängiger Rechner und auch nicht das Flarm binnen einer Minute neu starten können, was bedeutet, dass wenn man einen Absturz des Loggers/Flarm hat, oder die Stromzufuhr kurz unterbrochen wird, die Flugaufzeichnung beim OLC ungültig wird!?
Dass überhaupt das Flarm oder Rechner einfach so rebooten, wird zwar laut Lothar Dittmer jetzt schon öfter mal beaobachtet, aber eine Erkärung dafür gibt es keine. Urban Mäder sagt mir, dass das eigentliche Flarm die GPS Daten bereits aufbereitet aus dem GPS Modul bekäme, es damit sehr unwahrscheinlich sei, dass die Flarm Software ein Problem hätte. Es wäre denkbar, dass es mit Funkstörungen im GPS-Modul zusammenhängt. Heißt, der Fehler tritt ganz sporadisch auf und ist später nicht mehr nachvollziehbar.
Konsequenz:
Wer wertvolle Flüge macht, zumal mit Anmeldung für die DMSt, müsste sich mit einem Zweitlogger absichern. Das hat mir auch Lothar Dittmer empfohlen, er sagt dass das wohl von einigen Wettbewerbspiloten auch schon so praktiziert wird. Wenn man nur als reines Segelflugzeug im OLC meldet, dann wäre eine einfache Möglichkeit den Logger von XCSoar oder iGlide als Backup mitlaufen zu lassen.

Letztes Update:
Es hat mir keine Ruhe gelassen, deshalb habe ich direkt bei der FAI/IGC geforscht und bin fündig geworden! 2019 hat das Gremium tatsächlich die erlaubte Unterbrechungszeit von 5 Minuten auf 2 Minuten gesenkt, aber eben nicht auf 1 Minute! Heißt, wenn diese Regel vom OLC richtig programmiert und angewendet wird, dann muss niemand sonst irgend etwas ändern! Alle bekannten Logger, Rechner und Flarms haben eine Bootzeit zwischen 1 und 2 Minuten, man hat sich bei der IGC durchaus Gedanken gemacht (entscheidendes Dokument, Punkt 3.7)!
Habe jetzt Reiner Rose angeschrieben, dass er bitte das OLC-Programm entsprechend anpassen lassen soll. Vielleicht wird ja alles gut!?

Problem Flugaufzeichnungsunterbrechungen?

Habe jetzt mal Reiner Rose vom OLC angeschrieben und gefragt, was er zu der Sache weiß. Resümee, wenn die Unterbrechung länger als eine Minute dauert, dann ist der Flug ungültig, dieses wäre von der IGC so vorgegeben:
“Das Loggerintervall darf laut IGC maximal 60 Sekunden betragen. Intervalle > 60 Sekunden stuft der OLC als unzulässige Zeitlücke ein (recording gap).”
Nachdem das Problem scheinbar primär im Flarm-Modul auftritt, habe ich jetzt auch noch an die Flarm-Entwickler geschrieben, bin gespannt was die zu dem Thema sagen können.

Irgend etwas ist da komisch?

Ausfall der Aufzeichnung bei Roland Henz. Bluescreen? Heißt der Rechner ist abgestürzt und bis er wieder hochkommt ist natürlich eine Minute rum!
3. Juni, Aussetzer > 60 Sekunden im F-Schlepp?
17. Mai, Aussetzer > 60 Sekunden am Hochgern?
Ist erstaunlicherweise etwa die selbe Position wie bei Roland, südöstlich Hochgerngipfel?

Bei Aufzeichnungen auf unserem Oudie trat das Problem auf. Bei zwei Flügen wurde die IGC-Datei angemeckert, weil eine Lücke > 60 Sekunden aufgetreten ist. Aber warum setzt das FLARM über eine Minute aus? Und warum nur einmal den ganzen Flug über? Habe jetzt mal Seeyou Deutschland angeschrieben, vielleicht weiß Lothar Dittmer was dazu. Der Frust von Roland Henz und Kurt Töpfer ist mehr als verständlich. Wobei die Geschichte von Kurt ja auch kurios ist. Normalerweise startet die Aufzeichnung erst, wenn eine bestimmte Geschwindigkeit überschritten ist. Das war aber offensichtlich durch eine merkwürdige GPS-Wanderung bereits vor dem eigentlichen Start passiert. Eine Unterbrechnung dann von > einer Minute vor dem Start hat dann zu dem eigentlich dummen Fehler geführt. Allerdings müsste der doch beim OLC korrigiert werden können!?

Start bereits vor dem Start?

Update: Auch Lothar Dittmer stellt fest, dass die IGC-Dateien eine Lücke haben. Allerdings auch in der FLARM Datei, was bedeutet, dass der Fehler sicher im FLARM und nicht im Oudie liegt. Wäre bei ihm selbst auch schon passiert. Aber woher kommt das? Die GPS-Antenne, das FLARM selbst? Keiner weiß es! Es tritt wohl bei bestimmten Satellitenkonstallationen und dabei primär im Geradeausflug auf. Ist später nicht mehr nachvollziehbar. Abhilfe könnte nur ein mitgeführter Ersatzlogger bringen, der dann, vielleicht bzw. sehr wahrscheinlich, nicht abstürzt, sagt er. Bei Wettbewerben würde das inzwischen oft so gemacht. Wir hatten ja auch bis jetzt einen Posigraph, der hatte die letzten 25 Jahre nie einen Ausfall. Leider zeigt seit heuer das Garmin GPS-Modul das Datum falsch, Franz Pöschl sagt, da bleibt leider nur noch als Elektroschrott wegwerfen, denn es gibt keine Möglichkeit mehr, per Update, diesen Fehler zu beheben, schade. Garmin hat kein Interesse seine älteren Module zu pflegen.

Mein persönliches Resümee: Wie auch immer kommt es immer wieder zu Abstürzen des Rechners oder Flarms. Bis die Teile wieder gestartet haben dauert es länger wie eine Minute, die Flüge sind damit ungültig. Die Lösung müsste sein, dass diese eine Minute auf zwei Minuten verlängert wird, denn dann wäre das GPS-Signal wieder da und alles wäre gut.

Ich für mich lasse jetzt einfach XCSoar mit dem Internen GPS aus dem Smartphone mitlaufen, damit bekomme ich ziemlich sicher eine gute IGC-Datei als Backup. Für die Meldung beim OLC reicht das allemal. Abgesehen davon ist XCSoar an sich ja ein ganz tolles und dabei noch Open Source Programm! Für Apple User ist natürlich iGlide mindestens genau so gut!

Ansonsten waren der 1. 2. und 3. Juni, zumindest in den Voralpen und im Flachen, ganz brauchbare Tage. Mal schauen wann wieder was kommt, ein Alpenhoch wäre halt was! Aber jetzt erst mal leider Kälte und Regen…