ZOE – Stromverbrauch 7.000 Kilometer

Die Corona-Langeweile macht’s möglich. Habe mir mal die Ladestatistik für das Jahr 2020 (Juli bis Dezember) zusammengeholt. Das Ergebnis ist sehr interessant. Also, gesamt habe ich 1.200 kWh für die 7.000 km geladen, das macht 17,15 kWh auf 100 km. Liegt damit in dem Bereich, der für den ZOE im Prospekt nach WLTP angegeben wird, nämlich 17,9 kWh. Mein Wert ist eher günstiger, weil die Bärbl und ich nur mit ECO-Modus und doch sehr zurückhaltend gefahren sind. Der Wert zeigt, dass es eine große Diskrepanz zwischen dem was man rein lädt und wieder raus bekommt gibt. Beim ZOE liegen die sogenannten Ladeverluste bei ca. 20 %. Hat übrigens auch der ADAC so ermittelt. Heißt, wenn mir das Auto anzeigt es verbraucht gerade 14 kWh auf 100 km, dann sind das in Wirklichkeit 17 kWh!
Aber jetzt die Frage was kostet mich der Strom für 100 km? Nun, ich habe 1040 kWh aus der Steckdose daheim geladen und 156 kWh unterwegs aus externen Ladestationen. Wenn ich davon ausgehe, dass die Hälfte des Ladestromes von der Solaranlage kommt, die Daten für den genauen Wert habe ich leider nicht, dann macht das in Summe 233 € Stromkosten für die 7.000 km, auf 100 km sind das 3,33 €. Das ist super, täuscht aber darüber hinweg, dass die eigenlich entscheidenden Kosten für ein Auto die Abschreibungen sind. So lange ein Auto nach 10 Jahren praktisch fast nichts mehr wert ist, so lange werden wir nicht echt billig fahren. Beispiel mein ZOE, bei der Vollkostenrechnung komme ich auf 30 € pro 100 Kilometer! Da ist dann der variable Anteil für den Antrieb von 3,33 € doch verschwindend gering und gar nicht so entscheidend.
Resümee, mit einem Elektroauto spart man jetzt nicht unbedingt ein Vermögen, aber teurer wie ein Benziner ist es bestimmt auch nicht, zumal mit der momentanen Förderung bei der Anschaffung. Und vielleicht tut man ja doch auch etwas Gutes für die Umwelt. Und fahren tut sich ein Stromer sowieso wie es besser nicht sein könnte. Zum Überholen PS ohne Ende, lediglich schnelle Autobahnfahrten mag er nicht so, da treibt der Luftwiderstand den Verbrauch in die Höhe. Aber wer weiß wie lange wir überhaupt noch schnell fahren werden.

Unser ZOE – Bilanz nach einem halben Jahr!

Für alle, die mit einem Elektroauto liebäugeln, ziehe ich mal Bilanz für unseren ZOE, nach einem halben Jahr und gefahrenen 7.000 Kilometern. Wo fange ich an. Vielleicht beim Preis und der Rentabilität. Der ZOE in ziemlicher Bestausstattung mit 136 PS und einer Batterie mit 52 kWh, die für 400 Kilometer Reichweite reicht, hat mich ziemlich genau 25.000 € inkl. Überführung gekostet. Gut, da war die niedrigere Mehrwertsteuer drin, ein sehr guter zusätzlicher Rabatt von Renault, die staatliche Förderung von 6.100 €, sodass es von ca. 38.500 € Listenpreis (aktuell auch noch ca. 38.500 € inkl. Überführung) doch sehr weit runter ging. In dem Preis ist auch die Schnelllademöglichkeit und die Batterie mit drin, sie hat eine Garantiezeit von immerhin 8 Jahren. Gehen wir davon aus das Auto hält 10 Jahre (ca. 120.000 km Fahrleistung), die Batterie auch, dann ergibt sich eine durchschnittliche Abschreibung von 2.500 € pro Jahr. Dazu kommt Versicherung inklusive Vollkasko, die ist sehr günstig, bei mir (SF 45) von unter 200 €. Steuer kosten E-Autos für 10 Jahre keine. Für das Laden rechne ich bei 16 kWh Verbrauch, inklusive Ladeverluste, 4,80 € auf 100 Kilometer Normalpreis, nur 1,60 € wenn ich von der PV-Anlage lade. Durchschnittlich für 12.000 Kilometer, gut gerechnet, also ca. 350 €. Jetzt noch ein paar Euro für die Wartung, wo ja kaum eine anfällt, selbst die Bremsen halten ewig, Reifen usw., komme ich auf jährliche Kosten, wieder eher aufgerundet, von 3.500 €. Pro Kilometer wären das dann ca. 30 Cent. Ist das jetzt viel oder wenig? Ich denke ein entsprechender Benziner würde ähnlich kosten. Er ist in der Anschaffung günstiger, dafür hat er höhere Betriebskosten, das dürfte sich ausgleichen. Warum dann ein Elektroauto? Meine Erfahrung, es fährt sich einfach wunderschön, wer einmal ein Elektroauto gefahren hat möchte nichts anderes mehr! Ein Elektroauto ist umweltfreundlich, zumal wenn wir in Deutschland die nächsten Jahre immer mehr regenerativen Strom haben werden. Privat habe ich jetzt schon einen Stromvertrag nur aus Wasserkraft. Im Zusammenspiel mit einer PV-Anlage ist so ein Auto sowieso wirklich perfekt. Die Energie geht direkt von der Sonne ins Auto, besser geht es nicht. Natürlich kann das nicht jeder haben, aber auch Laden aus der Steckdose ist kein Problem, denn meist bleibt genügend Zeit zum Laden. Die Steckdose gibt 3,5 kW, heißt über die Nacht kann ich die Batterie locker wieder auf 80 % bringen. Ich selbst habe z.B. gar keine aufwändige Wallbox, so wie sie jetzt auch gefördert würde, sondern einfach eine sehr preisgünstige mobile Wallbox, die ich entweder an 220 V oder an eine ganz normale Starkstromdose anschließen kann. Ich könnte dann an 16 A Starkstrom mit 11 kW laden, das ist mehr als genug. Und für unterwegs, auf größeren Strecken Autobahn, wäre Schnellladen mit 50 kW möglich, auch das reicht leicht für eine 52 kWh-Batterie. Man muss nämlich immer den Ladestrom in Relation zur Batteriekapazität sehen. Eine große Batterie, z.B. beim Tesla, braucht einen höheren Ladestrom, damit es schnell genug geht. Es gibt natürlich auch Autofahrer, die wohnen mitten in der Stadt und das Auto steht vor der Tür auf der Straße. Wie können die laden? Nach meiner Erfahrung gibt es momentan immer noch genügend freie Ladesäulen. Diese können 22 kW Wechselstrom, heißt in 2 Stunden habe ich wieder 80 %. Voraussetzung das Auto, wie z.B. ein ZOE, kann das. Habe gesehen, dass viele neu auf den Markt kommende Autos nur noch 11 kW Wechselstrom laden können. Das finde ich irgendwie nicht gut, denn praktisch alle Ladesäulen können 22 kW AC. DC (Gleichstrom direkt in die Batterie) größer 50 kW Ladesäulen gibt es noch sehr wenige und wenn dann sind sie oft uferlos teuer, Ionity z.B. kostet 77 Cent/kWh? Ich zahle momentan 29 Cent/kWh AC, 39 Cent/kWh DC, ist allerdings ADAC EnBw mobility+ Tarif. Noch zur Größe des Autos. Der ZOE ist ein Kleinwagen. Zwar mit relativ hohen Sitzen, gut wen man älter ist, aber vom Platzangebot im Kofferraum doch eher beschränkt. Bald wird es viele Modelle geben, die einem heutigen “SUV” sehr nahe kommen. Allerdings verlangen die auch nach einer großen Batterie, denn viele PS, hohes Gewicht, der hohe Luftwiderstand und Rollwiderstand haben ihren Preis. Heißt, man wird dann halt vielleicht jenseits der 50.000 € vielleicht sogar Richtung 100.000 € ausgeben müssen. Was für viele aber auch kein Problem darstellt, besonders wenn es ein Firmenwagen sein sollte. Ein Hybrid ist dabei aus meiner Sicht Augenwischerei, denn der fährt ja praktisch nur mit Benzin oder Diesel.
Resümee. Ich bin mit dem ZOE mega zufrieden, bisher nicht ein einziges Problem. Sollte ich noch mal ein neues Auto brauchen, es wird sicher elektrisch sein!
Ein Ausblick ins Jahr 2021.

Neue Umweltbewertung!

Euro NCAP steht für European New Car Assessment Programme, zu deutsch etwa Europäisches Neuwagen-Bewertungs-Programm. Zu den Mitgliedern des NCAP gehören unter anderem der Allgemeine Deutsche Automobil-Club und das Bundesministerium für Verkehr.
Hier der Test von 24 aktuellen Modellen.

Ein wunderbarer Tag!

Die Saison 2021 hat bereits angefangen, 2020 ist abgeschlossen. Die Sieger stehen fest.

Aber, es gibt um diese Jahreszeit auch ganz tolle Alternativen zum Fliegen!
Wir wollten immer schon mal nach Freilassing, einfach so, nur um mal einen Eindruck von dieser Stadt zu bekommen. Die Stadt ist groß geworden mit der Eisenbahn, so verwundert es nicht, dass es dort ein Eisenbahnmuseum gibt, die Lokwelt. Muss sagen, wir waren total beeindruckt wie toll dieses Museum gemacht ist, wie sich die Stadt Freilassung dafür stark gemacht hat und welchen enormen Beitrag der Verein Freunde des historischen Lokschuppens 1905 Freilassing e.V. geleistet hat und heute noch leistet. Das Museum hat viele Exponate vom Deutschen Museum bekommen, sodass ein sehr schöner Querschnitt zur Entwicklung der Eisenbahn geboten wird. Abgerundet wird die Ausstellung mit zwei Modelleisenbahnen und einer Gartenbahn im Freien für Kinder und Erwachsene.

Nachdem es so ein schöner sonniger Tag war, haben wir uns auch noch einen Kaffee auf dem Stadtplatz in Traunstein gegönnt. Dieser Platz hat was, die Lokale waren auch noch mal sehr gut besucht.

Was ich schon lange mal testen wollte, Schnellladen, eine Station dafür gibt es beim HEM in Übersee. Es hat perfekt funktioniert, man kann direkt zuschauen, wie sich der Tank füllt. Mal umgerechnet dauert es ca. 15 bis 20 Minuten für 100 Kilometer Fahrt. Jetzt kann man sagen, das ist aber viel. Aber, man braucht das ja nur bei weiten Strecken auf der Autobahn und da hieße das alle 200 Kilometer ein halbe Stunde Pause, das klingt dann wieder gar nicht so schlecht und wäre sowieso vernünftig.

Am Abend haben wir noch in Übersee beim “Dom zum Achental” und dahinter beim Hinterwirt vorbei geschaut, eine gute Kombination!

Erfahrung nach 3.000 Kilometern!

Schön langsam wird es unübersichtlich. e-208, Corsa-e, ID.3, Kona, Leaf, e-Niro, Citigo e, SMART EQ, ZOE Z.E. 50 usw. usw. Diese Modelle sind noch im bezahlbaren Bereich. Aber, sie unterscheiden sich bei den technischen Daten doch erheblich. Nicht so sehr beim Verbrauch, der hängt ja sowieso viel mehr von der Fahrweise ab, aber dann doch bei der Batteriegröße, damit Reichweite, und bei der Ladetechnik. Hier ist alles dabei, von Einphasig AC bis Schnellladung mit 150 kW DC.

Für mich hat sich folgendes herauskristallisiert:

* Die Batterie sollte für ca. 400 km reichen, sie hat damit bei Kleinwagen ca. 50 kWh Kapazität, das Auto ist damit schwer aber noch nicht zu schwer. Der neue ID.3 mit 77 kWh wiegt 1,9 Tonnen leer und kann wegen fehlender Zuladung nicht mal mehr mit 5 Personen gefahren werden, hat kein Panoramadach und keine Anhängekupplung mehr, sogar das Gewicht des Fahres ist begrenzt?

* Wann immer es geht sollte die Batterie schonend zu Hause geladen werden. Gut sind dabei 5 kW Starkstrom, damit wäre eine leere Batterie in 12 Stunden voll. Zur Not geht es auch mit einer Steckdose und 3 kW, das dauert halt dann ca. 20 Stunden. Die Batterie wird ja ohnehin nicht immer ganz leer sein. Unterwegs hat man praktisch an allen Ladestationen 22 kW zur Verfügung, heißt auf 80 % laden dauert 2 Stunden. Mit diesen allgemein verfügbaren 22 kW sollte das Auto definitiv ladbar sein, 11 kW, wie bei diversen Autos eingebaut, machen keinen Sinn. Auf der anderen Seite, Schnellladen mit 100 oder 150 kW ist ja ganz nett, aber wo gibt es Ladestationen dafür? Und wenn, dann nimmt z.B. Ionity 79 Cent/kWh! Für ein Kleinwagenklasse E-Auto reichen definitiv 50 kW Schnellladung, und die braucht man eh nur bei großen Strecken auf der Autobahn. Ladedauer 50 Minuten auf 80 %, genau richtig für eine Kaffeepause, die man ohnehin regelmäßig machen sollte. Ich habe einen ADAC-Vertrag von EnBW, zahle Europaweit 29 Cent für AC Laden und 39 Cent für DC Laden, da kann man nicht meckern. Es macht somit auch keinen Unterschied, ob ich zu Hause oder an einer Ladestation lade, es ist der selbe Preis. Allerdings, wenn die Sonne scheint und ich von der PV Anlage laden kann, dann ist es perfekt, nur 10 Cent/kWh! Ich lade da auch immer mit 5 kW, das passt dann gut zur PV Anlage, die eine Spitzenleistung von 8kW hat.

* Nach meiner Erfahrung sollte das Auto sehr gut rekuperieren, heißt man sollte so gut wie ohne Bremse fahren können, das spart enorm Energie. Nach meiner Messung so um die 2 bis 3 kWh auf 100 km. Mein Verbrauch liegt momentan zwischen 11,5 (schönes Wetter, am Tag, viel Landstraße) und 14,5 kWh (Nacht, Regen, Kälte, viel Autobahn) auf 100 km. Reichweite also zwischen gut 300 und 400 km. Nicht verkehrt ist, wenn das Auto einen guten Wirkungsgrad hat, heißt mit einer Wärmepumpe heizt/kühlt und einen guten Motor hat. Idealerweise ein fremderregter Drehstrom-Synchronmotor, denn der ist umweltfreundlich, weil er keine speziellen Metalle für die Magneten braucht. Und er lässt sich sehr gut regeln, speziell beim Rekuperieren, denn da kommt es darauf an, dass die Magneten dosiert abgeschaltet werden können. Aber das zu erklären ginge hier zu weit.

* Der Trend geht dazu, dass viele Funktionen im Auto nur noch über das Menü im großen Display zu bedienen sind. Ich bin da skeptisch, denn während der Fahrt am Display rumspielen lenkt doch brutal ab. Alle wichtigen Funktion sollten über gut erreichbare Knöpfe zu bedienen sein, denke ich.

* Im Innenraum wird oft billiges Plastik verarbeitet, das schon nach kurzer Zeit verkratzt ausschaut. Das würde mich zumindest stören.

* Die vielen Sicherheitsfeatures, die man heute so kaufen kann, finde ich sehr lohnenswert. Rückfahrkamera, Spurhalteassistent, Notbremsassistent, Toter Winkel Warner, automatisches Auf- Abblenden, Kurvenlicht, Abstandswarner, Verkehrszeichenerkennung, um ein paar wichtige zu nennen. Ich möchte sie nicht mehr missen.