Wo wird die Energie verbraucht?

Der Home-Assistant zeigt z.B. schön den Energieverbrauchsverlauf. Mein Grundverbrauch für das gesamte Haus liegt bei 100 Watt.

Wo wird die Energie verbraucht, die Frage habe ich mir gestellt. Zur Beantwortung hat dabei unser neuer Home-Assistant geholfen, mit dem wir nicht nur die Ladesteuerung des E-Autos optimieren, sondern mit dem wir auch genau analysieren können, welcher Verbraucher, wann, wie viel Energie für sich beansprucht. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Geräten, die praktisch das ganze Jahr durchlaufen und so permanent Leistung beanspruchen. Zu diesen Geräten zählen primär Kühlschränke, Gefriergeräte und natürlich die Heizung. An der Heizung lässt sich nichts ändern, aber an den Kühlgeräten evtl. schon. Beim Vermessen unserer Geräte ist der Gefrierschrank irgendwie aus der Rolle gefallen, denn er hat 600 kWh, für das Jahr hochgerechnet, verbraucht. Ich konnte das erst gar nicht glauben, aber scheinbar hat sich die Kühltechnik mit dem Kompressor über die Jahre so verschlechtert, dass dieser sehr hohe Energieverbrauch zustande kam. Zum Vergleich, ein aktueller Gefrierschrank verbraucht um die 170 kWh im Jahr, ein Kühlschrank gar nur 90 kWh. Grundsätzlich ist es ja besser alte Geräte zu betreiben, bis sie kaputt sind, aber nachdem unsere jetzt doch schon 33 Jahre in Betrieb waren, war es naheliegend diese zu ersetzen. Resümee, bisher ca. 850 kWh, künftig ca. 300 kWh Verbrauch im Jahr. Da werden künftige Strompreiserhöhungen schon wieder deutlich abgemildert.

Bilanz 2021 für PV und E-Auto:

Das Jahr 2021 war nicht ganz so gut wie 2020 hat aber immerhin auch wieder 10.284 kWh Strom aus Sonne gebracht. Besonders der Juni mit erzeugten 1.600 kWh war ein absoluter Sonnenmonat.
Von den 10.284 kWh habe ich 1.842 kWh selbst verbraucht, 8.442 kWh wurden eingespeist und mit 0,10 € vergütet.
Die Anlage kostet mich im Jahr 888 € (Abschreibung, Wartung, Versicherung), sie erbrachte 2021 einen Überschuss von 410 €. Bei 15.000 € Kapitaleinsatz macht das 2,7 % Rendite.

2022 muss ich versuchen noch mehr Strom selbst zu verbrauchen. Heißt, Wäsche machen oder Zoe laden, nur wenn Sonne scheint. Momentan zahle ich “nur” 27 Ct für eine kWh bezogenen Strom. Sollte ich eine Erhöhung bekommen, so wird die Rendite aus der PV Anlage besser. Eine selbst erzeugte kWh kostet mich ziemlich genau 10 Ct, das bleibt noch die nächsten 18 Jahre so.

Wer jetzt neu eine PV Anlage auf’s Dach baut kann praktisch keine Rendite mehr erwirtschaften. Die Preise für PV Analgen sind leider ca. 15 % gestiegen, nicht mehr gefallen wie die früheren Jahre, und die Einspeisung bringt gerade mal noch 7 Ct pro kWh, Tendenz weiter sinkend. Wenn die Regierung da nicht nachbessert schaut es schlecht mit dem privaten Zubau von Sonnenenergienutzung aus.

Der Zoe. Insgesamt geladen habe ich 1.324 kWh für ca. 9.000 gefahrene Kilometer. Davon 667 kWh zu Hause aus PV und aus dem Netz, 522 kWh aus Bezahlladestationen und 135 kWh aus geschenkten Ladungen. Zusammen macht das 388 € Stromkosten für die 9.000 km.
2021 waren allerdings an die 3.500 Kilometer eher Langstreckenurlaub dabei und damit auch etliche CCS-Schnellladungen, die immerhin inzwischen 0,52 € pro kWh (ADAC-Tarif) kosten. Ab diesem Jahr läuft unser Lademanager, der dafür sorgen wird, dass der Akku zu Hause nur noch mit Sonnenenergie geladen wird. Da kostet die Kilowattstunde dann nur 0,10 €.

Alles in allem sind das sehr erfreuliche Zahlen, die die Anschaffung eines E-Autos zusammen mit einer PV-Anlage als optimal erscheinen lassen. Man rettet damit natürlich nicht unmittelbar das Klima, aber der Weg hin zu regenerativer Energie ist der einzig mögliche Weg es überhaupt zu schaffen.