Vorweihnachtsausflug …

… heuer unser lang gehegter Wunsch nach Straßburg und Colmar! Weil wir dort aber kein passendes und bezahlbares Hotel gefunden haben, fiel unsere Wahl auf die ebenso schöne Stadt Freiburg, als Ausgangspunkt für die Ausflüge nach Frankreich. Wir waren mit unserem E-Auto unterwegs, was an sich kein Problem ist, aber bei dem Winterwetter und dem damit auch höheren Verbrauch doch etwas anspruchsvoller bei der Auswahl der Ladepunkte. Auf dem Hinweg haben wir bei unserer Melanie im Allgäu übernachtet, sodass die Strecke, immerhin an die gut 500 km, schön unterteilt war. Nach einem Abstecher zum Titisee waren wir zeitig in Freiburg und konnten den Abend mit einem wunderbaren Bummel in der Altstadt verbringen. Freiburg hat einen sehr schönen Weihnachtsmarkt, auch eine Kathedrale. Wir lieben ja Kirchen, so waren es sehr schöne Stunden für uns. Freiburg hat einen guten Nahverkehr, wir konnten das Auto also gut stehen lassen, waren schnell in der Innenstadt und auch wieder zurück im Hotel.

Unser erstes großes Ziel am Montag war Straßburg. Eine schöne Stadt mit einem weithin bekannten Weihnachtsmarkt. Frankreich hat berechtigterweise eine große Angst vor Terroranschlägen, deshalb ist die gesamte Innenstadt abgesichert und nur nach Taschenkontrolle zu betreten. Wir haben ein paar Stunden die weihnachtliche Atmosphäre genossen, haben uns ein nettes Café gegönnt und waren natürlich auch in der beeindruckenden Kathedrale. Auf dem Rückweg haben wir noch Offenburg besucht, war auch sehr schön. Richtig gut dort war das Laden des Autos, das ging nämlich in der Parkgarage, und zwar bezahlt man den Strom einfach mit der Parkkarte, zusammen mit der Parkgebühr, ohne App oder Ladekarte, einfach so zu einem sehr fairen Preis. Dieses Lademodell wäre nachahmenswert! Allerdings ein Haken war dabei, die Ladesäulen waren sehr schwach, wir konnten nur ein paar kWh laden.

Das nächste große Ziel am Dienstag war Colmar. Wirklich eine traumhafte Stadt mit wunderbaren alten Fachwerkhäusern ohne Ende. Alle so irre weihnachtlich geschmückt, man kann sich gar nicht sattsehen. Am späteren Nachmittag wollten wir mal aus dem Nebel raus und sind deshalb noch auf den Schauinsland (1284m, Freiburg auf 278m) gefahren. Geht ganz schön hoch, mit dem E-Auto aber kein Problem, beim Runterfahren gibt es viel Energie wieder zurück. Oben am Berg war es angenehm, für Winter aber viel zu warm und Schnee gab es sowieso noch keinen, irgendwie schade.

Bei der Heimfahrt, leider waren das über 500 km am Stück, haben wir noch in Memmingen vorbeigeschaut. Die Stadt hat auch ein malerisches Zentrum und natürlich einen Weihnachtsmarkt, wie soll es anders sein.

Überlandfahrt …

… im Winter, mit einem E-Auto, was haben wir gelernt?

Wir sind 1.270 Kilometer gefahren, haben dafür ca. 206 kWh geladen und gut 100 € für den Strom bezahlt. Durchschnittlich hat die kWh so ca. 50 Ct gekostet. Der Verbrauch lag bei ca. 13,5 kWh/100 km, fürs Fahren im Winter eigentlich noch ein sehr guter Wert. Zu beachten gilt es, dass der Gesamtwirkungsgrad bei nur 85 % liegt, also von geladenen 100 kWh bleiben letzlich nur ca. 85 kWh zum Verbrauch. Ein kleiner Benziner mit 5 l/100km Benzinverbrauch käme auf Kosten von ca. 8 €/100km, ziemlich so etwa kommt auch der ZOE hin, 16 kWh/100 km laden zu 50 Ct macht auch ca. 8€/100km. Zu Hause laden wir natürlich vom Dach für 10 Ct, aus dem Netz aktuell für 21 Ct, das ist dann natürlich unschlagbar günstig. Ich denke, dass die meisten E-Autos fast nur zu Hause geladen werden. Oder an der Autobahn, wo es für Vielfahrer durchaus Verträge für 39 Ct/kWh gibt. Die vielen öffentlichen 22 kW AC-Ladesäulen, die gebaut wurden, werden wohl immer weniger genutzt. Das Laden dort geht zu langsam und ist dafür viel zu teuer. Die neu auf den Markt kommenden Autos laden sowieso nur mehr mit 11 oder gar 7 kW AC. Selbst wir mit unserem kleinen ZOE, der zwar 22 kW könnte, laden inzwischen fast nur mehr an CCS-Ladesäulen. Dort zwar auch nur mit max. 50 kW, aber das macht dann von 20% auf 80 % eine 3/4 Stunde Ladezeit, gerade ideal für eine ordentliche Pause.

Geladen haben wir 10 Mal, mal mehr, mal ganz wenig, wie es sich halt gerade angeboten hat. Jetzt könnte man meinen der ZOE hat doch eine Reichweite (WLTP) von 400 km, warum so oft laden? im Winter ist die Reichweite schon mal geringer und realistisch nutzbar ist der Akku ja eigentlich nur von 80 % bis 20 %, denn über 80 % laden dauert zu lange, ist nicht so gut für den Akku, und unter 20 % wird man nervös, weil man den Akku nicht leerfahren möchte und natürlich will man auch nicht mit leerem Akku liegen bleiben. Heißt, die nutzbare Kapazität des Akkus beim ZOE sind gerade mal 30 kWh, diese geteilt durch ca. 14 kWh Verbrauch macht eine realistische Reichweite von gut 200 km! Habe mich mit einem ID.4-Fahrer an der Aldi-Ladesäule unterhalten, wir haben gelacht, weil er genau die selbe Erfahrung macht. Der VW hat zwar einen Akku mit 80 kWh, dafür aber einen Verbrauch von ca. 20 kWh, weil er größer, schwerer ist und Allrad hat.

Jetzt ist es zwar so, dass es eigentlich genügend Ladesäulen gibt, aber man will ja nicht für 70, 80 Ct oder mehr laden! Fährt man Autobahn, dann ist das kein Problem, es gibt genügend zwar teure, aber nicht total überteuerte Ladeparks. Im ländlichen Bereich ist es aber leider so, dass jedes Dorf einen anderen Anbieter fürs Laden hat und man auch noch immer die passende App bräuchte. Es gibt zwar einigermaßen übergreifende Apps, ich habe z.B. mer und Energie Südbayern, das DC Laden kostet da aber 69 Ct, zu viel denke ich. Entsprechend sollte man die Apps, zumindest von den großen und meist vertretenen Stromanbietern, haben. In diesem Urlaub sind wir gut gefahren mit EWE Go, gibt es oft zusammen mit Mc Donald’s (52 Ct), EnBW Mobility+ (56 Ct), Kaufland (44 Ct) und Aldi ohne App (47 Ct). Um alle DC Ad-Hoc Ladesäulen unter 50 Ct, z.B. Aldi, zu finden benutzen wir die App AdHoc Map.

Resümee, wer sich ein E-Auto kaufen möchte, sollte schon auch einen ordentlichen Akku mit dazu kaufen, auf jeden Fall > 50 kWh, selbst bei kleinen Autos! Und er sollte keine Probleme damit haben, dass er bei einem Städte- und Landurlaub immer die Laderei im Hinterkopf haben muss!

Wollte mal wieder checken …

…wie es um den Akku des ZOE steht. Unser Auto hat jetzt 50.000 km und ist 5 ½ Jahre alt. Die wichtigen Daten lassen sich mit einem OBD-Adapter per Bluetooth und dem Programm CanZe auslesen. Ergebnis: Ich bin begeistert! Habe den Akku vor ein paar Wochen mal auf 100 % geladen, das muss sein, damit die Zellen richtig ausbalanciert werden. Bin dann normal gefahren und habe auf maximal 80 % aufgeladen. Bei der Messung jetzt stand der Akku bei 34,6 % nutzbarem Ladezustand. Die Zellen weichen gerade mal 8 mV Spannung von der höchsten zur niedrigsten Zelle ab, ein fantastischer Wert! Die interne Software meint, dass der Akku noch 94,7 % Leistungsfähigkeit (SOH) hat, dieser Wert scheint mir auch sehr realistisch. Alles in allem ist der Akku also noch in einem sehr guten Zustand. Garantie sind ja 8 Jahre oder 140.000 Kilometer. Inzwischen gibt es auch schon viele Langzeiterfahrungen mit den Lipo-Akkus. Die Haltbarkeit liegt bei mindestens um die 250.000 Kilometer. Die Angst, dass er frühzeitig kaputtgeht, ist also bei “normaler Nutzung und Behandlung” unbegründet und kein Hinderungsgrund, ein E-Auto zu kaufen. Momentan gibt es sehr günstige Leasingrückläufer, die sind in großer Zahl im Angebot. Üblich ist heute schon ein zugehöriges Batteriezertifikat, das über den Zustand des Akkus sehr genau Auskunft gibt. Zur Sicherheit sollte man so ein Zertifikat unbedingt verlangen!

Neu gefunden habe ich zu dem Thema Folgendes:
Rechner, der den Zustand des Akkus einordnet!

Zwei Tipps …

… die nichts miteinander zu tun haben😊

War heute zum ersten Mal beim TÜV in Traunstein. Der ZOE, schon wieder 5 Jahre alt und 50.000 Kilometer gelaufen, hat TÜV gebraucht. Als Rentner habe ich genügend Zeit, dafür spare ich gerne 😉. Meine Erfahrung war so positiv, dass ich es wert finde, sie weiterzugeben. Den Termin habe ich digital reserviert, aber auch ohne Termin käme man kurzfristig dran. Die Kosten für das E-Auto nur 63,30 €! Das ist wirklich sehr fair. Vor zwei Jahren habe ich bei der GTÜ 98 € bezahlt? Während der Prüfung muss man selber gar nichts machen, vieles wird heute, gerade beim E-Auto, ohnehin nur über die OBD-Schnittstelle erledigt. Zur Zeitüberbrückung bekommt man in Traunstein sogar Kaffee angeboten, toller Service! Sollte der Verbandskasten abgelaufen sein, habe inzwischen gelernt, dass das leider alle 4 – 5 Jahre der Fall ist, weil das sterile Material dann nicht mehr steril ist, dann gäbe es hier beim TÜV eine neue Verbandstasche für ganze 6,40 € zu kaufen! Das Personal war auch sehr freundlich, deshalb der Tipp von mir!

Den TÜV habe ich ohne Mängel bestanden, das obwohl der ZOE zwei deutliche Schwachpunkte hat. Erstens die Vorderachse, sie ist vom Clio übernommen, ist aber für das Gewicht vom ZOE zu schwach ausgelegt, die Querlenkerlager schlagen oft schon nach 30.000 Kilometern aus. Mein Rezept dagegen, ich fahre eher mit weniger, heißt richtigem Luftdruck, um keine unnötige Härte aus den Reifen auf das Fahrgestell zu übertragen und ich vermeide harte Schläge beim Fahren so gut es geht. Das zweite Problem sind die Bremsen hinten. Durch das Rekuperieren bremst der ZOE hinten so gut wie gar nicht, heißt schon nach kurzer Zeit verrosten die Scheiben und man kriegt sie dann auch nicht mehr glatt. Mein Gegenmittel ist, dass ich den ZOE nie mit nassen Bremsen in die Garage stelle, immer bremse ich sie hinten trocken! Das geht bei Elektroautos, speziell auch bei meinem ZOE gut, denn die Feststellbremse hinten kann über Servomotoren separat bedient werden, das auch während der Fahrt.

Ja und bei meinem zweiten Tipp geht es um’s Brot. Und zwar backt der Stumhofer in Chieming zur Zeit regelmäßig ein Jubiläumsbrot. Die Bärbl und ich können nur sagen, dass es so unbeschreiblich gut ist, dass ihr unbedingt, wenn ihr in der Nähe von Chieming seid, eins mitnehmen solltet! Es lässt sich hervorragend einfrieren, sodass ihr auch einen ganzen Laib mitnehmen könnt! Leider ist das Superbrot manchmal ausverkauft, deshalb evtl. vorher anrufen, ob noch eins da ist.