Auf großer Fahrt …

… mit dem kleinen ZOE. 2.525 Kilometer elektrisch durch Deutschland. Wir wollten mal schauen, wie das so geht, wie wir mit dem Laden auf der Autobahn und in den Städten zurecht kommen. Das Ziel war zunächst Hamburg, allerdings mit einer Zwischenübernachtung in Jena. Unser ZOE hat eine WLTP-Reichweite von knapp 400 km. Auf der Autobahn, bei normaler Fahrweise, bei so 110 bis 120 km/h maximaler Geschwindigkeit, schafft er um die 300 km. Der Verbrauch liegt dann bei ca. 17 kWh / 100 km. Wir sind mit vollem Akku los gefahren und haben auf die 500 km zwei Pausen eingelegt. Einmal Mittagessen und einmal für ein Tässchen Kaffee. An der Autobahn Schnellladesäulen zu finden, wo es daneben auch ein Restaurant gibt, war ein lösbares Problem. Wir haben ausschließlich mit der EnBW mobility+ Karte geladen, 42 Cent AC, 52 Cent DC. Man muss sich allerdings schon Gedanken machen und mit diversen Apps die passende Station suchen (ABRP, mobility+, My Renault, Waze, Maps). Immer wenn wir noch so um die 100 km Reichweite hatten, haben wir angefangen eine geeignete Ladestation auszusuchen. Man sollte die Reichweite tunlichst nicht ausreizen, ohne Strom liegen zu bleiben wäre nicht lustig. Wir können nur mit 50 kW Schnellladen, haben allerdings festgestellt, dass das für unsere 52 kWh Batterie völlig ausreichend ist. Die Ladezeit an der Autobahn war damit nie länger wie ein 3/4 Stunde, gerade recht für eine Pause. Mehr wie 90 % laden bringt eh nichts und wenn man mit 20 % ankommt, dann lädt man maximal so um die gut 30 kWh nach, ausreichend für weitere 200 km. Konkret müssen wir also alle 200 bis 250 Kilometer laden. Auf unserer ganzen Fahrt hat das Laden an der Autobahn sehr gut geklappt. In den Städten war das Laden auch gar kein Problem. Es gibt (noch) genügend Ladesäulen. Oft haben wir welche an den Ecken gefunden, wo wir auch unsere Erkundungsspaziergänge starten konnten. Dabei kostet es meist auch keine Parkgebühr, also zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Unser ZOE lädt mit 22 kW am AC-Anschluss, das ist perfekt, in zwei Stunden ist der Akku praktisch aufgeladen. Heißt, selbst wenn wir ziemlich leer sind, dann haben wir nach einem Spaziergang den Akku wieder voll. Insgesamt haben wir ohne Probleme 15 mal geladen und 170 € dafür ausgegeben. 100 Kilometer kosteten damit 6,73 € für den Strom, eigentlich schon preiswert. Allerdings muss man sich auf die Elektrofahrerei positiv einlassen. Wer nicht eine entsprechende Einstellung hat, der sollte lieber noch die Finger von den Elektroautos lassen. Wir empfanden es momentan noch sehr angenehm, dass die angepeilten, günstig gelegenen, Ladesäulen fast immer frei waren. Wir bewegen uns also noch in einer Nische mit dem Elektroauto. Wenn der Ausbau der Ladesäulen nicht mit dem Zuwachs an Elektroautos mithält, dann wird das ein Problem, besonders in den Städten. Wer zu Hause nicht zumindest eine Steckdose zur Verfügung hat, der sollte vielleicht noch kein Elektroauto kaufen. Ansonsten ist so ein Auto einfach perfekt, es fährt sich so schön leise und trotzdem mit viel Power und ist dabei auch nicht teurer zu fahren wie ein Diesel oder Benziner.

Unsere erste Etappe führte uns nach Jena, da wollten wir immer schon mal hin. Ist ein nettes Städtchen geworden.